Corona ist nicht immer die Ursache!

Warum Lernschwierigkeiten auch in diesen Zeiten ernst zu nehmen sind.

Corona hat das Leben vieler Menschen ordentlich auf den Kopf gestellt. Für Familien stellt insbesondere das Homeschooling eine große Herausforderung dar. Schließlich ist die Lehrsituation zu Hause ungewohnt und oft ist es für die Eltern nicht einfach, ihre Kinder für das Lernen zu begeistern. Die Folge: Viele Eltern denken, es sei dem Homeschooling geschuldet, wenn sich ihr Kind derzeit beim Lernen schwertut.

Doch dahinter verbirgt sich eine Gefahr, denn die ungewohnte Corona-Situation und das damit verbundene Homeschooling sind nicht immer die Ursache, wenn Kinder aktuell Lernprobleme haben. In vielen Fällen ist in Wahrheit eine Lernstörung die Ursache für die Lernschwierigkeiten des Kindes, die erkannt und gezielt behandelt werden sollte.

Im Folgenden legen wir den Fokus auf Lese- und Rechtschreibstörungen. Eine detaillierte Betrachtung der Thematik im Kontext Rechenstörung (Dyskalkulie) finden Sie hier.

Eltern können Symptome für eine Lernstörung überprüfen.

Es gibt erste Indikatoren, anhand derer Eltern erkennen können, ob ihr Kind von einer Legasthenie bzw. Lese-Rechtschreibstörung (LRS) betroffen sein könnte. 

Hier zwei grundsätzliche allgemeine Anzeichen:

  1. Lesen und Schreiben sind für das Kind mühevoll und erfordern hohe Konzentration und Anstrengungsbereitschaft.
  2. Trotz wiederholten Übens werden ähnliche Fehler immer wieder gemacht und bleiben lange bestehen bzw. es kommt kaum zu Verbesserungen.

Konkretere Symptome, die für eine Störung sprechen, können Sie anhand der beiden nachfolgenden Checklisten überprüfen:

Checkliste Lesestörung:

  • Das Kind liest stockend mit vielen Wiederholungen und das Lesetempo ist sehr langsam.
  • Das Kind verliert die Zeile im Text und betont nicht richtig.
  • Das Kind lässt beim Vorlesen einzelne Worte oder Wortteile aus.
  • Das Kind ersetzt oder verdreht Buchstaben, Wörter oder Wortteile.
  • Das gleiche Wort wird immer wieder unterschiedlich vorgelesen.
  • Das Kind hat auf Nachfrage wenig Textverständnis.

Checkliste Rechtschreibstörung:

  • Das Kind schreibt langsam mit vielen Korrekturen.
  • Das Kind hat eine auffällige Stifthaltung oder bleibt nicht auf der Zeile.
  • Das Kind verwechselt ähnlich aussehende Buchstaben wie b/d, p/q oder u/n.
  • Das Kind vertauscht die Reihenfolge von Buchstaben in einem Wort.
  • Das Kind lässt einzelne Buchstaben weg oder fügt überflüssige Buchstaben hinzu.
  • Das Kind verwechselt ähnlich klingende Laute wie b/p, d/ t oder g/k.
  • Das gleiche Wort wird in einem Text unterschiedlich geschrieben.
  • Das Kind macht viele Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung.
  • Rechtschreibregeln werden nicht angewandt.

Rechtzeitig reagieren, um nicht kostbare Zeit zu verlieren.

Wenn Sie aufgrund dieser typischen Symptome den Verdacht haben, Ihr Kind könnte von einer Lernstörung betroffen sein, ist es wichtig, dass Sie schnell handeln, damit Ihr Kind möglichst zeitnah Unterstützung erhält und nicht wertvolle Zeit verloren geht.

Der Grund: Die Folgen einer nicht erkannten Lese-Rechtschreibstörung (LRS) können gravierend sein. Denn der ausbleibende Lernerfolg nimmt den Kindern zunehmend ihre Motivation und die Freude am Lernen. Viele der betroffenen Kinder halten sich für dumm, obwohl das nicht zutrifft, und verlieren den Mut und das Selbstvertrauen.

Eine qualifizierte professionelle Diagnostik ist essenziell.

Ob ein Kind tatsächlich von einer Lese- Rechtschreibstörung betroffen ist, kann nur von Experten mithilfe qualifizierter Tests festgestellt werden.

Im ASS Lerntherapiezentrum legen wir bei der Diagnostik großen Wert auf eine herzliche, Mut machende und wertschätzende Atmosphäre, in der das Kind sich wohlfühlt. Mit Beobachtung, standardisierten Tests, qualitativen Analysen und Gesprächen machen wir uns ein Bild vom aktuellen Stand und gehen den Ursachen gezielt auf den Grund. Dabei achten wir besonders darauf, dass Ihr Kind von Anfang an erlebt, dass uns nicht nur um seine Schwächen und seine Fehler interessieren, sondern dass uns seine Stärken und Fähigkeiten ebenso wichtig sind.

Den Abschluss unserer Diagnostik bildet ein intensives Auswertungsgespräch, in dem wir Ihnen die Ergebnisse im Detail erläutern und die weiteren Schritte mit Ihnen besprechen.

 

Unser Fazit:

Vorübergehende Schwierigkeiten beim Lernen oder kurzfristige Lernblockaden sind bei Kindern nicht ungewöhnlich. Liegt jedoch eine Lernstörung vor, ist schnelles Handeln gefragt, denn dann benötigt Ihr Kind dringend professionelle Hilfe.

Die größte Gefahr einer unerkannten Lernstörung ist, dass Kinder ihre natürliche Freude am Lernen verlieren. Deshalb ist es wichtig, dass betroffene Kinder zeitnah Unterstützung erhalten, damit sie wieder Mut und Selbstvertrauen gewinnen und so ihre schulischen Anforderungen meistern.

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Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte von einer Lernstörung betroffen sein, holen Sie sich professionelle Hilfe und lassen Sie sich ganz unverbindlich von uns beraten. – Unsere leitende Team-Assistentin Dunja Scherer ist gerne für Sie da! Kontakt: 06221 – 60 19 82 oder per E-Mail