Erkenntnisse aus der Hirnforschung zum Lernen.

Die moderne Hirnforschung zeigt, wie Kinder am besten lernen können.

Gemeinsames Lernen, das Spaß macht, unterstützt den Lernprozess nachhaltig. Mit dieser Erfahrung, die wir tagtäglich in unserem Lerntherapiezentrum machen, hat sich auch die moderne Hirnforschung ausführlich beschäftigt.

Wie aber funktioniert Lernen überhaupt und wovon hängt es ab, ob Kindern das Lernen schwerfällt oder ob sie mit Leichtigkeit neue Inhalte aufnehmen und abspeichern? Worauf kommt es dabei an? – Hier die spannenden Antworten aus der Neurodidaktik:

Wie funktioniert Lernen?

Hirnforscher haben in den letzten Jahren viel über den Lernprozess herausgefunden: Lernen ist zunächst einmal einfach die Reaktion unseres Gehirns auf Erfahrungen, die wir machen. Erst wenn eine Erfahrung auch tatsächlich eine nachhaltige und langfristige Veränderung im Gehirn bewirkt hat, können wir von Lernen sprechen. Forschungsstudien zeigen ganz klar: Je mehr sich Kinder aus Neugier mit etwas beschäftigen, desto mehr lernen sie dabei.

In diesem Zusammenhang ist Motivation oder besser gesagt Relevanz von essenzieller Bedeutung. Es gilt nämlich: Was das Gehirn als wichtig einstuft, saugt es auf. Entscheidend sind also die Präferenzen des Kindes und die werden – auch das ist eine Erkenntnis der Hirnforschung – im Gehirn geklärt. Dort wird das Gütesiegel »wichtig« vergeben und darauf kommt es beim Lernen an.

Lernen wird durch Emotionen beflügelt.

Emotionen sind für das Lernen enorm wichtig und haben tatsächlich eine konstruktive Wirkung. Die Hirnforschung zeigt nämlich: »Wer denken will, muss fühlen.«

Das limbische System im Gehirn bewertet vorab emotional alle Informationen und Situationen nach bestimmten Kriterien wie z. B. lustvoll/schmerzhaft, langweilig/spannend oder vorteilhaft/nachteilig. Und das entscheidet dann letztendlich darüber, ob Lernen stattfindet und zu einer beglückenden Erfahrung für das jeweilige Kind wird. 

Lernen braucht Bewegung.

Neurowissenschaftliche Untersuchungen belegen immer wieder die herausragende Bedeutung der Bewegung für das Lernen: Bewegung unterstützt nachweislich die Vernetzung der Gehirnzellen. Dadurch nehmen Konzentration und Merkfähigkeit der Schüler zu und Stresshormone werden abgebaut. Außerdem sorgt Bewegung für die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin und das wirkt im Gehirn wie eine Art »Flüssigdünger«: Es hilft den Nervenzellen, das Gelernte besser zu verarbeiten.

Dabei ist »bewegend« dem Wortsinn nach dreifach gemeint: körperlich, geistig und seelisch. Denn wenn es gelingt, Schüler auch seelisch zu bewegen, sind sie im sogenannten »Flow«, dann wird Lernen zur lustvollen Aufgabe, die sie fesselt und nachhaltig begeistert.

Lernen braucht Beziehung.

Gerade für Kinder ist es enorm wichtig, zu den Menschen in ihrer Umgebung eine Beziehung aufzubauen und Bindungen einzugehen. Der Wunsch nach Wertschätzung, Anerkennung und Beziehung ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, das auch im Bildungserwerb eine große Rolle spielt. 

Die moderne Hirnforschung zeigt, dass Lernen immer dann besonders gut gelingt, wenn positive Bindungs- und Beziehungserfahrungen im Spiel sind. Nur dann können sich wichtige Kompetenzen wie Selbstberuhigung und Selbstmotivation bei den Kindern entwickeln, die auch später beim Lernen selbstständig abgerufen werden. Mit anderen Worten: Eine gute Beziehung zwischen Lehrkraft bzw. Lerntherapeut:in und Kind ist essenziell und eine notwendige Bedingung für erfolgreiches Lernen.

Unser Fazit:

Aus neuropsychologischer Sicht ist ein freudvolles und erfolgreiches Lernen dann möglich, wenn Kinder lernen dürfen, wie ihr jeweiliges Gehirn es am besten kann. Je individueller und zugeschnittener die Unterrichtsgestaltung, desto höher ist die emotionale Beteiligung und Konzentration der Schüler und damit die Wahrscheinlichkeit, dass das Gelernte auch dauerhaft im Gehirn verankert wird. 

Das setzt voraus, dass Lehrende die enorme Bedeutung von Motivation, Bewegung und Beziehung für das Lernen erkennen und integrieren. Und dass sie die Inhalte mit positiven Emotionen verknüpfen, indem sie beispielsweise emotional bedeutsame Texte für die Kinder und Jugendlichen auswählen und vor allem ihre individuellen Wünsche berücksichtigen. Lernen muss begeistern, Spaß machen und die Inhalte selbst müssen spannend und interessant sein. Wenn das gegeben ist, wird viel leichter gelernt und die Kinder fühlen sich dabei wohl.

Und noch etwas ist uns im ASS-Lerntherapiezentrum sehr wichtig: eine Atmosphäre des Vertrauens und des Zutrauens, der Fürsorge, des Wohlwollens und des Respekts. Denn die ist die Basis für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kindern.

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